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Velotour und Diskussion im Emmental

Die dritte Veranstaltung der Reihe «Sicherheitsperspektiven» führte Regierungspräsident Philippe Müller in die Region Emmental. Ende September nahm Philippe Müller bei schönstem Frühherbstwetter an einer von Pro Senectute organisierten Fahrradtour teil. Die Tour führte die Teilnehmenden via Eggiwil und Chapf zurück zum Ausgangsort Langnau i. E. Herr Müller wurde von zwei uniformierten Angehörigen der Präventionsabteilung der Kantonspolizei Bern begleitet – dies unter dem Motto der Bürgernähe und um den direkten unkomplizierten Austausch zwischen den Polizisten und den Teilnehmenden zu ermöglichen. Im Anschluss organisierten Pro Senectute und das Generalsekretariat der kantonalen Sicherheitsdirektion ein Zvieri für alle Teilnehmenden der Fahrradtour, verbunden mit einer Präsentation des stellvertretenden Chefs Prävention der Kapo. Er referierte zu «Gefahren und Sicherheit im Alter». Die anschliessende Diskussion gestaltete sich sehr angeregt und demonstrierte das bereits vorhandene Bewusstsein für Gefahren im Telekommunikations- und Cyberbereich bei den Zuhörerinnen und Zuhörern. An der Diskussion war eine ausgewiesene Altersexpertin der Berner Fachhochschule beteiligt. Auch aus dieser Sequenz der Veranstaltungsreihe «Sicherheitsperspektiven» lassen sich interessante Eindrücke und Erkenntnisse ableiten:

1. Erkenntnis aus der Diskussion 

Cyber-Gefahren sind im Aufwind: Die technische Entwicklung ist rasant und bedroht alle Gesellschaftsteile gleichermassen.

Die Präsentation der Präventionsabteilung der Kantonspolizei führte deutlich vor Augen, dass Opfer von Cyberkriminalität keineswegs nur ältere Gesellschaftsmitglieder sind, sondern alle Altersgruppen und soziale Schichten gleichermassen betreffen. Sowohl beim Telefonbetrug (klassischer «Enkeltrick») wie auch beim Betrug im Internet gaukeln die Täter einen persönlichen Bezug zum Opfer vor und bauen psychologischen Druck auf. Dieser Druck und der oftmals erzeugte Schock führen die Täterschaft immer wieder zum Erfolg. Die Polizei empfiehlt daher dringend, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich bei Unsicherheiten Hilfe zu holen. Dies kann durch die Kontaktierung des engen persönlichen Umfelds oder von Beratungsstellen wie Pro Senectute geschehen. Selbstverständlich steht auch die Polizei jederzeit zur Verfügung – entweder über die allgemeine Notrufnummer 112 oder auf jeder Polizeiwache. Die Kantonspolizei empfiehlt auf jeden Fall ein gesundes Mass an Misstrauen und auf jegliche Herausgabe persönlicher Details oder gar von Sachwerten zu verzichten. Leider verzeichnen Experten eine rasante Entwicklung im Bereich der Cyber- und Telekommunikationskriminalität. Neue technische Möglichkeiten eröffnen auch für Kriminelle potenzielle neue Betrugsmaschen, zum Beispiel mittels künstlicher Intelligenz oder ChatGPT. Die Strafverfolgungsbehörden verfolgen diese Entwicklungen aufmerksam und versuchen Gegensteuer zu geben.

2. Erkenntnis aus der Diskussion 

Die Bekämpfung der Cyberkriminalität erfordert die Beteiligung aller Akteure. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Prävention, die bereits erste Früchte trägt.

Die angeregte Diskussion zeigte, dass das Bewusstsein für verschiedene Betrugsmaschen bei den Zuhörerinnen und Zuhörern vorhanden ist. Zahlreiche Teilnehmende hatten selber bereits Erfahrungen mit Betrugsversuchen am Telefon oder im Internet gemacht und konnten das psychologisch ausgeklügelte Vorgehen der Täter und Täterinnen bestätigen. Das vorhandene Bewusstsein beweist, dass die durch die Strafverfolgungsbehörden forcierte Prävention bereits erste Früchte trägt. Trotzdem gelingen den Tätern immer wieder verschiedene Erfolge, weshalb die Prävention unbedingt weiter ausgebaut werden muss. Um das Vorgehen der Täter bekannt zu machen, müssen alle Akteure eingebunden werden. Dies sind neben der Polizei auch Bankinstitute oder Vereine und Verbände wie Pro Senectute. Die Schweizerische Kriminalprävention lancierte just dieser Tage eine neue Präventionskampagne.

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