Anfang März besuchte Regierungspräsident Philippe Müller die Salon interjurassienne de la formation professionelle in Moutier. Er besuchte verschiedene Messestände und nahm an einem rund einstündigen Austausch mit einer Sekundarklasse aus der Gemeinde Valbirse teil. Philippe Müller nahm insbesondere die angeregte Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern als sehr interessant und bereichernd wahr.
Zum ersten Mal wurden explizit Jugendliche in die Veranstaltungsreihe der Sicherheitsperspektiven eingebunden, um deren Wahrnehmung von Sicherheit zu erfahren. Der Schlüssel zu zahlreichen Herausforderungen der Sicherheitspolitik – als Beispiel sei der Unterbestand bei Milizorganisationen wie der Armee, dem Zivilschutz oder den Feuerwehren genannt – liegt bei den jungen Generationen. Aus dem generationenübergreifenden Gespräch lassen sich einige Erkenntnisse für die kantonale Sicherheitspolitik ableiten:
1. Erkenntnis
Die Kantonspolizei ist bei Jugendlichen bekannt und wird geschätzt. Sie geniesst einen guten Ruf. Andere Sicherheitsorganisationen – wie zum Beispiel der Zivilschutz – sind weniger bekannt.
Gespräche mit Jugendlichen zeigen, dass die Kantonspolizei Bern durchaus bekannt ist und geschätzt wird. Man hatte bereits verschiedentlich Kontakte mit ihr, die keineswegs negativ konnotiert sind. Es zeigt sich auch, dass man der Polizei vertraut und hilft; wenn nötig werden z.B. Zeugenaussagen getätigt. Kontrollen im Verkehr werden als durchaus legitim angeschaut und nicht kritisch beurteilt. Andere Sicherheitsorganisationen, wie zum Beispiel der auf dem Milizprinzip basierende Zivilschutz, sind hingegen weniger bekannt. Um dem zu begegnen, müsste der Zivilschutz bei unter 16-Jährigen noch gezielter in Erscheinung treten.
2. Erkenntnis
Auch unter 16-Jährige verfolgen die sicherheitspolitische Situation aufmerksam und machen sich Gedanken über mögliche Auswirkungen auf ihr Leben.
Die Gespräche haben zu Tage geführt, dass die Jugendlichen die mediale Berichterstattung aufmerksam verfolgen. Sie nehmen sowohl geopolitische, nationale wie auch kantonale Sicherheitsthemen wahr. Mögliche Auswirkungen des Krieges in der Ukraine oder in Gaza auf das eigene Leben werden analysiert und die nötigen Schlüsse daraus gezogen. Zeigt man ihnen die beschränkte Anzahl von Polizistinnen und Polizisten in der Schweiz auf (rund 20'000), sind sie auch in der Lage die zentrale Rolle der Streitkräfte abzuleiten, die im Bedarfsfall subsidiär eingreifen sollen. Die Schülerinnen und Schüler beweisen dabei ein ausgeprägtes staatspolitisches Verständnis.
Philippe Müller zeigte sich vom Austausch mit den Sekundarschülerinnen und Sekundarschülern begeistert. Es entstand ein richtiger, generationenübergreifender Dialog über Politik und Sicherheit. Philippe Müller nutzte sein Schlusswort um die Jugendlichen zu ermutigen, ihre eigene Umwelt durch politisches Engagement zu beeinflussen.